Die Anfahrt nach Pitigliano ist schon ein Erlebnis für sich. Man schlängelt sich durch die sanften Hügel der südlichen Toskana, vorbei an Olivenhainen und Weinbergen, und plötzlich taucht es auf: eine Stadt, die wie von Zauberhand auf einem massiven Tuffsteinfelsen thront.
Als ich meinen Mietwagen am Rande der Altstadt parkte und die ersten Schritte durch die engen, verwinkelten Gassen machte, fühlte ich mich sofort in eine andere Zeit versetzt. Die Häuser kleben förmlich am Felsen, oft sind Keller und Lagerräume direkt in den Tuffstein gehauen.
Besonders faszinierend ist das alte jüdische Viertel, auch "Klein-Jerusalem" genannt. Die Synagoge, das Museum, der koschere Weinkeller – sie erzählen von einer reichen Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert reicht.
Abends, als die Sonne die Tuffsteinfassaden in warmes Licht tauchte, saß ich in einer kleinen Trattoria und genoss Pici mit Wildschweinragout und lokalen Weißwein. Authentisch, entspannt, herzlich.
Pitigliano ist ein Ort zum Entschleunigen. Für Reisende, die versteckte Reiseziele in Italien suchen, ist es ein Geheimtipp. Solche Orte findet man selten im Reiseführer.
Pitigliano ist eine Reise wert – magisch, echt und voller Geschichte. Ein Ort, den man nicht mehr vergisst.